Samstag, 17. Februar 2018

Losing Team

von Fragolin

Die Grünen in Tirol setzen sich ambitionierte Ziele. Sie wollen hoch hinaus.
Das Erfolgsrezept: Wettern gegen und warnen vor Blau. Das hat ja bei der Nationalratswahl schon super funktioniert, und das mit der gleichen Frontfrau. Das gleiche Gesicht, die gleiche Strategie, da ahnt man schon den gleichen Erfolg. Und diese Partei hat sich den Anspruch gestellt, andere umerziehen zu wollen, dabei sind die selbst dermaßen lernresistent.
Deshalb auch das hoch gesteckte Ziel: mehr als 10 Prozent wollen sie erreichen. Hört sich ja etwas hochtrabend an, aber man sollte bedenken, dass sie beim letzten Mal 12,6 Prozent hatten. Die sind also schon froh und feiern das als Sieg und klaren Wählerauftrag, wenn sie nicht mehr als 20% ihrer Wähler verlieren?!
Aber wie schreibt es der „Kurier“ so schön?

Das Ergebnis der Landtagswahl in Niederösterreich war für Österreichs Grüne ein kleines Erweckungserlebnis. Die Landespartei fuhr zwar ein Minus ein, der befürchtete Rauswurf aus dem Landtag blieb aber aus.“

Das muss man sich wirklich auf der Zunge zergehen lassen: die Grünen säbelt es von 8 Prozent runter auf 6,4 Prozent, also satte 20% Stimmenverlust, und die feiern das als „Erweckungserlebnis“. Aber die haben sich ja auch aufgeplustert, dass die FPÖ es wagt, ihren Zugewinn zu feiern. Das waren ja auch magere, äh, 80 Prozent zu den Stimmen von 2013, nämlich von 8,2 Prozent auf 14,8.
Blau und Grün sind von der gleichen Position bei 8% gestartet, die Blauen haben heute 80% mehr, deren Freude ist allerdings böses rechtes präpotentes Gehabe, derweil die Grünen 20% verlieren und ein Erweckungserlebnis haben.
Wobei ich mit dem Begriff etwas hadere. Denn „Erweckung“ klingt auch immer nach „Aufwachen“, und davon ist bei den Melonen aber gar nichts zu spüren.

Bei der letzten Wahlumfrage der Tiroler Tageszeitung vom 28. 12. 2017 lag die FPÖ bei, äh, also liebe Grüne, jetzt müsst Ihr ganz ganz tapfer sein, einem Wert zwischen 21 und 27 Prozent. Gegenüber 9,3 Prozent bei der letzten Landtagswahl in Tirol 2013. Da von einem erwartbaren Erfolg zu reden ist natürlich unzulässig und nur rechte Propaganda.
Für die Grünen gibt es einen Schwankungsraum zwischen 9 und 15 Prozent. Also bestehen noch Chancen, nicht allzu viel zu verlieren oder vielleicht sogar gleich zu bleiben. Aber das genügt denen ja schon für die nächste Erweckung.
Also: Weiter so! Und holt Euch zur Not die erfahrene Wahlkämpferin und hochkompetente Europapolitikerin Ulrike Lunacek zu Hilfe! Man sollte niemals auf bewährte Konzepte verzichten!
Never change a losing team!

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